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Noch alles möglich am Weiler

Kapitän Johannes Rief blickt auf eine turbulente Hinrunde mit besorgniserregendem Start und versöhnlichem Jahresausklang zurück.

Die Latte lag hoch in Hofherrnweiler. Nach einer sensationellen Vorsaison mit oft spektakulärem Fußball und Siegen gegen die späteren Aufsteiger Essingen und Normannia Gmünd hatte man sich mit einem hochverdienten fünften Platz in die Sommerpause verabschiedet.

Die wohlverdiente Pause für die Spieler nutzte der Vorstand derweil dazu, das Team in Spitze und Breite sinnvoll zu verstärken. Allein durch das Karriereende von Allrounder Daniel Serejo, der neuer Co-Trainer an der Seite von Patrick Faber wurde, tat sich eine große Lücke auf, die es zu schließen galt. Mit dem am Kreuzband verletzten Hannes Borst und Kai Horlacher, der beruflich fehlte, brachen auch auf der acht und auf der Außenverteidigerposition vorerst langjährige Stützen weg. Umgekehrt stieß mit Yusuf Baran aus Ilshofen ein zentraler Mittelfeldspieler zum Team, der bereits über Regionalligaerfahrung verfügte. Zudem brachten Johannes Eckl vom TSV Essingen, Dino Nuhanovic vom SC Paderborn II, Tim Brenner (vormals Dorfmerkingen) und Justin Fetzer (Ilshofen) neue Qualität in die Mannschaft.

„Wir haben uns einen besseren Start gewünscht“

„Solch zentrale Spieler wie Dani Serejo, Kai Horlacher und Hannes Borst zu verlieren, war schwer für uns. Das hat sich zu Beginn der Saison deutlich abgezeichnet“, erzählt Kapitän Jo Rief. „Da hat die starke Vorbereitung mit einem 3:3 gegen den VfR Aalen vielleicht darüber hinweggetäuscht, dass es auch seine Zeit dauert, sich als Gruppe neu zu finden. In den ersten Pflichtspielen ist uns das auf die Füße gefallen.“ So startete die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach mit dem Pokalaus gegen den klassentieferen FSV Waiblingen und drei Niederlagen in der Verbandsliga. „Mich hat es nicht überrascht, dass wir zu Beginn Schwierigkeiten haben würden. Nichtsdestotrotz haben wir uns natürlich einen besseren Start gewünscht“, führt der Kapitän weiter aus. So fand sich der Tabellenfünfte der Vorsaison nach einem 1:6 zuhause gegen Türkspor Neckarsulm und zehn Partien mit nur acht Punkten auf Abstiegsplatz 14 wieder. Ende Oktober stand das Team damit am absoluten Tiefpunkt der letzten drei Jahre, in denen Trainer Patrick Faber bereits die Verantwortung über die sportlichen Belange der ersten Mannschaft trägt.

„Das Trainerteam hat viel Ruhe ausgestrahlt“

In der Folge verfiel man am Sauerbach jedoch nicht der Herbsttristesse, sondern überraschte seine Fans mit einer gewissen „Jetzt erste recht“-Mentalität. „Wir haben glücklicherweise nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern sind bei uns geblieben und haben uns noch einmal auf unsere Stärken besinnt“, erzählt der Abwehrboss. „In dieser Zeit haben Padda Faber und Daniel Serejo Ruhe und Sicherheit ausgestrahlt. Das hat sich dann auch auf uns übertragen.“ Fortan konnten die Weststädter einen echten Lauf bis zur Winterpause starten, bei dem in den verbleibenden fünf Begegnungen drei Siege und zwei Remis zu Buche standen. Unter anderem konnte man bei Tabellenzweiten Calcio Leinfelden-Echterdingen tief in der Nachspielzeit nach Tim Brenners Ausgleich einen Punkt feiern.

Nach 15 absolvierten Spielen steht die TSG nun mit 19 Punkten auf Rang elf in der Tabelle. Damit befindet man sich nur einen Punkt vor der Abstiegszone, aber auch nur sechs Punkte hinter Platz drei. Das verspricht eine spannende Rückrunde in einer extrem ausgeglichenen Liga. „Wir befinden uns verglichen mit unserer Lage vor einigen Spielen wieder in ruhigerem Fahrwasser. Wir wissen aber ganz genau, dass wir noch bei Weitem nicht über den Berg sind“, ordnet Rief ein. „Deshalb müssen wir direkt zum Start der Rückrunde wieder die Leistung bringen, die wir im Schlussspurt vor der Winterpause an den Tag gelegt haben.“

„Wir haben die nötige Qualität“

Das nächste Pflichtspiel der TSG steht dann am 3. März in Berg auf dem Plan. Die Vorbereitung darauf startet jedoch bereits wieder im Januar. „Wenn wir bei dann hoffentlich guten Bedingungen wieder ins Training starten, müssen deshalb alle mitziehen, wie sie es auch vor der Pause getan haben. Dann mache ich mir gar keine Gedanken, dass wir die Saison fernab der Abstiegszone beenden können. Dazu haben in der Mannschaft alle die nötige Qualität“, blickt Johannes Rief voraus. „Ich gehe davon aus, dass wir zuhause deutlich stärker sein werden als auswärts. Das hat die Vergangenheit schon gezeigt.“

Nach einem verkorksten Saisonstart wollen heimstarke Weststädter an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen und in der Rückrunde wieder angreifen.

Von Patrick Schlipf

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