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„Die Liga wird garantiert nicht einfacher werden“

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Der Sommer setzt noch einmal zum Endspurt an und das bedeutet gleichzeitig: Saisonstart. Auf allen Ebenen gerät der Ball wieder ins Rollen – so auch in der Verbandsliga Württemberg.
Nach einer starken vergangenen Saison greift die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach am Samstag wieder in den Ligabetrieb ein. Wir haben uns zu diesem Anlass mit Neuzugang Yusuf Baran, Offensivlenker Nicola Zahner und Coach Patrick Faber unterhalten. Mit diesem Trio schauen wir auf die vergangene Saison zurück, blicken auf das Hier und Jetzt und wagen einen Ausblick auf die anstehende Spielzeit.

Mit den Plätzen fünf und sieben können sich die beiden vergangenen Verbandsligasaisons der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach wahrlich sehen lassen. Vorgezeichnet war dieser Weg allerdings keineswegs. Nachdem der Kader aus dem Aufstiegsjahr 2019 beinahe komplett zusammengehalten wurde, sah es zunächst so aus, als wäre dieser der Verbandsliga nicht gewachsen. Den Abstieg verhinderte hier jeweils der pandemiebedingte Abbruch der Saison. Überraschend kam da der recht plötzliche Aufschwung anschließend.

Die Gründe für den Aufschwung

„Ein zentraler Faktor des Aufschwungs war ganz klar Patrick Faber“, erzählt Nicola Zahner, in der vergangenen Saison Topscorer der TSG. „Dadurch, dass Padda mit uns als Spieler aufgestiegen ist und jahrelang hier gekickt hat, ist er als Trainer unheimlich nah am Team. Auch ich persönlich bin an der Arbeit mit Patrick Faber extrem gewachsen.“ Maßgeblich für den Erfolg sei auch, so Zahner, das Klima auf und neben dem Platz. „Wir unternehmen auch in unserer Freizeit sehr viel als Team. Und bei den Trainings herrscht genau die richtige Balance zwischen Harmonie und Aggressivität. Wir pushen uns alle gegenseitig nach vorn.“

„In den letzten beiden Jahren haben wir es definitiv geschafft, eine gewisse Siegermentalität zu entwickeln“, meint Coach Patrick Faber. „Es hat uns sehr geholfen, dass wir in der ganzen Zeit den Kern der Mannschaft zusammenhalten konnten. Jeder gibt auf dem Platz sein letztes Hemd und so ist es schwierig für die Gegner geworden, gegen uns zu punkten. Auch die Neuzugänge, die über die Jahre hinzugekommen sind, verkörpern diesen Willen auf dem Platz.“

„Im ganzen Verein herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre“

Einer von vier Neuzugängen in diesem Sommer ist Yusuf Baran. Der zentrale Mittelfeldspieler kommt vom Verbandsligaabsteiger aus Ilshofen zur TSG. Trotz seiner erst 23 Jahre hat er bereits eine bewegte Vita vorzuweisen. Vom Jugendinternat des VfB Stuttgart ging es für den ehemaligen türkischen U15-Nationalspieler über die Regionalliga mit dem VfR Aalen weiter zu Profistationen in der Türkei und letztendlich in die Verbandsliga zum TSV Ilshofen und der TSG.

„Ich habe versucht, den Abstieg so schnell wie möglich zu verarbeiten und meinen Blick wieder nach vorne zu richten“, erzählt Baran, dem besonders die Bemühungen der Verantwortlichen um ihn als Spieler imponierten. „Mit dem Sportvorstand, dem Vereinsvorsitzenden und dem Trainer war ich vor meiner Entscheidung ständig in Kontakt. Alle haben mir sehr klar und strukturiert aufgezeigt, was sie vorhaben. Im ganzen Verein herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre“, so der Mittelfeldmann.

Auf die Frage, auf was sich die TSG-Fans von ihm als Spieler freuen können, nennt er als erstes seine kommunikative und motivierende Art auf dem Platz. „Ich dirigiere gern und versuche so, meinen Mitspielern zu helfen. Außerdem spiele ich sehr körperlich und haue mich in jeden Ball rein.“ Mit diesem Profil dürfte auch klar sein, wieso das Trainerteam in Yusuf Baran die perfekte Verstärkung für das Team sah.

Vier interessante Neuzugänge

Neben Yusuf Baran dürfen sich die Zuschauer in der Weststadt in der kommenden Saison auch auf Stürmer Johannes Eckl (von Essingen), Mittelfeldspieler Tim Brenner (zuletzt Dorfmerkingen) und Verteidiger Justin Fetzer (Ilshofen) freuen. „Yusuf Baran ist technisch hoch veranlagt und bringt einen unbedingten Siegeswillen mit“, erzählt der Übungsleiter. „Besonders fasziniert bin ich auch von Tim Brenner. E

r war jetzt zwei Jahre in der Schweiz und spielt, als hätte er nie aufgehört. Seine Physis sucht in der Verbandsliga wahrscheinlich ihresgleichen. Wenn er die Belastung nach seiner Pause wegstecken kann, werden wir viel Freude an ihm haben.“ Der 28-Jährige bringt bereits Oberligaerfahrung mit Dorfmerkingen mit und stand bereits 2017 gegen RB Leipzig im DFB-Pokal auf dem Rasen.

„Johannes Eckl kommt mit dem Rückenwind des Aufstiegs aus Essingen, hatte aber meist die Jokerrolle inne“, so Faber. „Bei ihm wird es spannend zu sehen sein, wie er sich macht, wenn er auch mal mehrere Spiele hintereinander in der Startelf steht und vorangehen muss. Auf diese Rolle bereiten wir ihn vor.“ Der Angreifer kam in der letzten Saison in 15 Verbandsligaspielen für Essingen auf drei Tore und zwei Assists.

„Justin Fetzer hat leider einen Großteil der Vorbereitung verletzungsbedingt verpasst. Bei ihm müssen wir nach seinem Einstieg natürlich erstmal schauen, wie er mit der Belastung zurechtkommt. Wenn wir das hinbekommen, können wir uns auf einen talentierten und ehrgeizigen Spieler freuen.“ Der Außenverteidiger kam wie Yusuf Baran aus Ilshofen und hatte in der vergangenen Saison ein Dutzend Einsätze für den TSV in der Verbandsliga.

Frischer Wind auf der Trainerbank

Einen besonderen Neuzugang hat die TSG auf der Trainerbank zu verzeichnen. Der langjährige Führungsspieler Daniel Serejo beendete im Sommer seine erfolgreiche Laufbahn und beerbt Marc Ruppert als Co-Trainer. „Ich bin Marc sehr dankbar für die letzten zwei Jahre, in denen wir uns toll ergänzt haben“, berichtet Trainer Patrick Faber. „Marc will aus beruflichen Gründen etwas kürzertreten. Umso erfreulicher ist es deshalb, dass wir ihn – wenn auch in anderer Funktion – weiter im Verein einbinden konnten.“

„Dass Dani Serejo unsere Mannschaft, Liga und die Abläufe aus den letzten Jahren so gut kennt, ist ein Riesenvorteil für uns. So hat er keine Eingewöhnungszeit gebraucht.“

Die Unterschiede zwischen Vorgänger und Nachfolger sind dabei offenkundig: „Marc war bei Themen wie Trainingspraxis und –theorie und der Analyse wahnsinnig gut. Dani bringt hingegen seinen großen Erfahrungsschatz als Spieler mit und kann durch die gute Bindung zu den Jungs sehr gut in die Mannschaft hineinhören.“

Licht und Schatten in der Vorbereitung

Mit starken Leistungen konnte die Faber-Elf zunächst in der Vorbereitung aufwarten: Einem 2:0-Sieg gegen Oberligist Essingen folgte ein 6:0-Sieg gegen Nattheim und ein 3:3 gegen den VfR Aalen. „Der Start in die Vorbereitung lief natürlich optimal“, meint Nico Zahner. „Das intensive Trainingslager im Wental hat sichtbar Früchte getragen. Im Anschluss waren durch einige Verletzungen und unsere ganzen Studenten in der Prüfungsphase nicht immer alle Spieler da.“ In den darauffolgenden Spielen hätte sich dann einerseits das Fehlen zahlreicher wichtiger Stammkräfte bemerkbar gemacht, so Zahner.

„Andererseits hat es besonders im Pokalspiel gegen Waiblingen dann auch am Einsatz gefehlt. Wir haben den Gegner nicht unterschätzt, da wir alle wussten, dass sich Waiblingen mit Transfers verstärkt hat. Wenn aber nicht alles reinwerfen, reicht es gegen einen so guten Gegner nicht für die nächste Runde.“ Alles in allem sei die erste Saisonphase aber überwiegend positiv gewesen. „Wir haben starke Neuzugänge im Kader, die uns sehr weiterhelfen werden. Aus den letzten beiden verlorenen Spielen werden wir unsere Lehren ziehen und dann zum Saisonstart gegen Berg voll da sein.“

„Die Spieler haben ausnahmslos gut mitgezogen im Trainingslager. Spannend zu sehen sein wird die Diskrepanz zwischen den Spielern, die bereits gut im Rhythmus sind und den Spielern, die urlaubs-, prüfungs- oder verletzungsbedingt immer wieder pausieren mussten“, kündigt Patrick Faber an. Deshalb müsse die nächsten Wochen noch darauf geachtet werden, alle auf ein hohes Level zu bekommen.

TSG will wieder vorne mit dabei sein

In dieselbe Kerbe schlägt auch Yusuf Baran: „Der Knick zum Ende der Vorbereitung war vielleicht in der Hinsicht wichtig für uns, dass wir jetzt gewarnt sind. Nur weil die Mannschaft letztes Jahr Fünfter wurde, heißt das nicht, dass wir auch dieses Jahr automatisch oben mitspielen.“ Das Team nehme sich aber schon als Spitzenteam in dieser Liga wahr. „Von außen wird nach den Aufstiegen von Essingen und der Normannia jetzt auch das Ziel Aufstieg an uns herangetragen. Und natürlich würde sich auch keiner von uns beschweren, wenn das am Ende der Saison als Ergebnis steht. Aber Teams wie Fellbach, Calcio Echterdingen und auch Türkspor Neckarsulm sind ebenfalls ganz klar Anwärter auf diese Plätze“, so Baran.

„Unser Anspruch ist ganz klar, uns auf allen Ebenen zu verbessern im Vergleich zur vergangenen Saison. Wir tun aber gut daran, mit Demut an die Sache ranzugehen, wenn man sieht, wie sich auch die anderen Mannschaften verstärkt haben. Die Liga wird garantiert nicht einfacher werden“, mahnt Trainer Faber.

„Wir werden die Antwort auf dem Platz geben“

„Entscheidend ist, dass wir wieder gut in den Ligabetrieb reinkommen“, meint Nico Zahner, der mit Berg, Ehingen und dem Derby gegen Dorfmerkingen einen anspruchsvollen Auftakt erwartet. „Wir wollen wieder das vordere Drittel anpeilen. Zudem muss es der Anspruch jedes Einzelnen sein, sich wieder weiterzuentwickeln. Dafür muss schon am Samstag um 15.30 Uhr alles passen. Wir sind zu hundert Prozent bereit und werden die Antwort auf dem Platz geben.“

Ein spannendes Jahr steht der Mannschaft und den Fans der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach bevor. Mit dem Rückenwind aus zwei starken Jahren, aber auch dem Anspruch, diese Ergebnisse mindestens zu bestätigen, geht der Verbandsligist als eines der Topteams in die neue Saison. Nach dem Aus im Pokal muss sich die Faber-Elf auf die Liga konzentrieren. Mit starken Neuzugängen und altbewährten Kräften geht es am Samstag um 15.30 Uhr im Fritz-Sportpark erstmals wieder zur Sache. „Wir wollen direkt wieder auf unser Wettkampflevel kommen, den Fans gegen Berg guten Fußball präsentieren und drei Punkte mitnehmen“, kündigt Patrick Faber an.

 

Von Patrick Schlipf

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