Derby um die Tabellenführung
Am diesem Freitag um 19 Uhr kommt es im Weilermer FRITZ Sportpark zum Derby zwischen dem Tabellenvierten Hofherrnweiler und dem Dritten Dorfmerkingen. Für Ex-SFDler Onur Mutlu wird die Partie besonders.
Wenn es am Freitagabend in der Aalener Weststadt zum Showdown zwischen der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach und den Sportfreunden Dorfmerkingen kommt, geht es um mehr als den Derbysieg. Wer von beiden Teams den Sieg einfährt, wird zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze der Verbandsliga Württemberg springen. Die gastgebende TSG steht derzeit nach acht Spielen mit 16 Zählern auf Rang vier im Tableau, während der Lokalrivale mit 17 Punkten auf dem dritten Platz steht. Sowohl Tabellenführer Neckarsulm als auch Holzhausen mit je 18 Punkten könnten im Verlauf des Spieltags allerdings ihrerseits wieder nach oben springen.
Und auch die Tordifferenz der beiden Mannschaften ist beinahe identisch. Sowohl die TSG als auch die SFD zeichnen sich mit 17:8 und 16:7 Toren durch eine extrem starke Defensive aus.

Neuzugang Onur Mutlu hat ein besonderes Spiel vor der Brust
„Ein etwas seltsames Gefühl“
Besonders wird die Begegnung für Onur Mutlu, der im Sommer aus Dorfmerkingen an den Sauerbach kam und nun wieder auf alte Freunde treffen wird. „Es ist ein etwas seltsames Gefühl für mich. Mit Dorfmerkingen verbinde ich viele schöne Erinnerungen und wir waren als Team wie eine Familie. Jetzt spiele ich erstmals gegen meine alten Kollegen“, so Mutlu, der insgesamt fünf Jahre für die SFD auflief. „Wir müssen gegen eine so defensivstarke Mannschaft von Minute eins den Fight annehmen und gallig in den Zweikämpfen sein. Dann ergeben sich auch die Chancen für uns – auf Tore und folglich auch Punkte.“
Kleine Startschwierigkeiten konnte der Mittelfeldspieler schnell überwinden. „An die neue Spielweise musste ich mich erstmal gewöhnen. Aber ich komme von Woche zu Woche immer besser rein“, erzählt der 30-Jährige. „Meine Mitspieler haben mich direkt super aufgenommen. Die Teamchemie passt einfach und das schlägt sich auch in der Tabelle nieder.“
„Etwas besseres gibt es wahrscheinlich nicht“
Spielmacher Nicola Zahner erwartet ein Spiel auf Augenhöhe. „Der Tabellenstand sagt alles. Beide Mannschaften stehen direkt hintereinander“, so Zahner. „Wir haben den Vorteil, dass wir auf unserem Platz spielen können. Das wird aber auch durch die Fans ausgeglichen, die aus Dorfmerkingen da sein werden. Wir wollen auf alle Fälle offensiv an die Sache herangehen und den hoffentlich sicherlich zahlreichen Zuschauern ein tolles Spiel bieten. An einem Freitagabend auf eigenem Platz vor vollem Haus bei Flutlicht gegen den Lokalrivalen um die vorübergehende Tabellenführung zu spielen: Etwas besseres gibt es wahrscheinlich nicht“, freut sich Nicola Zahner.
„Die Verbandsliga ist in diesem Jahr auf einem hohen Niveau sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften sind stark in die Saison gestartet und oben dran“, so der Zehner. „Wir haben uns durch den starken Start alle Möglichkeiten in dieser Spielzeit offengehalten und wollen uns natürlich so früh wie möglich ein gutes Polster schaffen. Gemeinsam mit dem Trainerteam haben wir unter der Woche einen Plan erarbeitet und das Ziel ist ganz klar der Sieg gegen Dorfmerkingen.“
Die TSG erwischte einen guten Saisonstart und holte aus den letzten drei Partien vier Punkte. Nach einer 1:3-Heimniederlage gegen den Fünften aus Esslingen und einem 4:2-Sieg gegen Oberensingen folgte zuletzt ein 1:1 gegen den Tabellensechsten Ehingen-Süd. So holte die Faber-Elf zuletzt zwar nicht Punkte en masse, das Programm war aber auch alles andere als einfach.
Genau umgekehrt lief es für die Sportfreunde. Nach einem mittelprächtigen Saisonstart sind die SFD mittlerweile voll in der Spur und siegten zuletzt dreimal in Folge gegen Echterdingen, Pfullingen und den TSV Berg.
TSG mit einigen Ausfällen
TSG-Trainer Padda Faber hatte zuletzt zwar immer wieder einzelne Ausfälle, konnte diese aber dank eines tiefen Kaders immer wieder gut ausgleichen. Josip Miketek wird wohl mit einer Knieverletzung noch länger ausfallen, wurde aber bisher durch Fabian Janik in der Innenverteidigung würdig vertreten. Nun fallen auch Simon Lechleitner, Nico Hering und Yusuf Baran aus. Veljko Milojkovic fehlt noch länger. Jonas Christlieb ist berufsbedingt nicht verfügbar. „Jo Eckl ist wieder einsatzbereit. So eine Nachricht kommt besonders bei ausgedünnter Personaldecke absolut gelegen“, meint Nicola Zahner.
Die Form spricht also derzeit etwas für Dorfmerkingen. Beim Duell in Hofherrnweiler werden aber beide Seiten alles in die Waagschale werfen, um sich neben den drei Punkten auch den Derbysieg in die Meriten schreiben zu können.
Von Patrick Schlipf