Achim Pfeifer sieht starken Start, aber Potenzial für mehr
Der Vorsitzende der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach blickt auf eine gelungene Vorrunde zurück, warnt allerdings vor Übermut.
Eine turbulente Saison 2023/24 brachte der Verbandsligist TSG Hofherrnweiler-Unterrombach nach einem miserablen Start noch zufriedenstellend ins Ziel. Nun scheint die Mannschaft von Trainer Patrick Faber einen Schritt weiter. Zur Winterpause steht ein erfreulicher dritter Tabellenplatz zu Buche und die Aufstiegsränge sind nicht außer Sichtweite. Der TSG-Vorsitzende Achim Pfeifer ordnet im Interview zum Jahresende Entwicklungen, Erwartungen und Möglichkeiten beim Verbandsligisten aus der Weststadt ein.
„Es ist natürlich positiv, dass wir von Anfang an gezeigt haben, dass wir zu den Spitzenmannschaften der Liga gehören wollen“, erklärt Achim Pfeifer. „Die Liga ist sehr eng, und mit einer Niederlagenserie kann es sich schnell drehen. Unser Saisonziel war Platz fünf, weshalb das Team die Ziele bislang vielleicht sogar übertroffen hat. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass sich das Auf und Ab der letzten Saison nun in eine positive Tendenz gewandelt hat.“ So beeindruckt die TSG besonders mit einem sehr gut organisierten Defensivverbund. Dennoch räumt Pfeifer ein, dass einige Ausrutscher ein noch besseres Winterresultat verhinderten und warnt davor, sich verfrüht mit Lorbeeren zu schmücken. „Es ist schade, dass uns einige wenige schwache Auftritte ein noch besseres Ergebnis in der Hinrunde gekostet haben“, so Pfeifer, der mahnt, dass man sich nicht auf der guten Hinrunde ausruhen dürfe: „Selbstzufriedenheit wäre der erste Schritt zurück“.
Neuzugänge zeigen positive Impulse – Verletzungspech bremst die Hoffnungsträger
Mit Blick auf die Neuzugänge der TSG zeigt sich der langjährige Vorsitzende „sehr zufrieden“. Jedoch wurden vor allem Josip Miketek und Nico Hering von langwierigen Verletzungen zurückgeworfen. „Beide haben leider nur kurz ihr großes Potenzial zeigen können, was natürlich sehr schade ist. Aber wir hoffen, dass sie in der Rückrunde wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen können“, erklärt Pfeifer. Doch auch die anderen Neuzugänge haben einen positiven Einfluss auf das Team: Miladin Filipovic, Onur Mutlu und Nico Freitag blieben weitgehend von Verletzungen verschont und konnten sich schnell in die Mannschaft integrieren. Dass der junge Nico Freitag, der nach seiner Jugendzeit in Gmünd nun in der ersten Mannschaft spielt, auf Anhieb mit so starken Leistungen aufwarten konnte, „ist wirklich bemerkenswert, vor allem, weil es nicht selbstverständlich ist, dass ein junger Spieler in so einem starken Kader gleich als Leistungsträger auftreten kann“, so Pfeifer. Auch Stürmer Tim Seidler, der noch für die U 19 spielberechtigt ist, konnte in der ersten und zweiten Mannschaft mit Toren auf sich aufmerksam machen und ist bereits ein fester Bestandteil der Verbandsligamannschaft.
Ziele für die Rückrunde: Auf dem richtigen Kurs – aber keine Zeit für Leichtsinn
„Es sollte nie ein Ziel sein, sich zu verschlechtern. Ich hoffe, dass die Mannschaft hochmotiviert in die Vorbereitung startet“, erklärt Pfeifer. Der Trainingsauftakt für die Rückrunde ist für den 20. Januar 2025 geplant. Dabei stehen einige Testspiele an, unter anderem gegen Essingen, Tannhausen/Stödtlen, Nördlingen und Crailsheim. Am 9. März 2025 geht es dann mit einem Auswärtsspiel in Reutlingen gegen die Young Boys wieder los mit Pflichtspielen.
„Wir müssen den Kontakt zu Neckarsulm und Holzhausen weiterhin halten, wenn wir die Liga in den oberen Regionen spannend gestalten wollen“, so Pfeifer weiter. Eine Verstärkung kommt mit Alexander Paul, einem talentierten Angreifer, der im Winter vom TSV Essingen zur TSG gewechselt ist. „Mit Alexander Paul haben wir einen sehr gut ausgebildeten Spieler verpflichtet, der unser Team weiter verstärken kann.“
Erwartungen vor der Saison und eindrückliche Momente der Hinrunde
Auf die Frage nach den eindrücklichsten Erlebnissen der Hinrunde kann Pfeifer besonders positive Momente nennen. Hervorzuheben ist der beeindruckende 3:0-Sieg gegen die Herbstmeister aus Neckarsulm. „Gegen Neckarsulm haben wir von der ersten Minute an gezeigt, wer das Spiel gewinnen wollte. Das war eine beeindruckende Leistung und ein großer Schritt in die richtige Richtung“, ist sich Pfeifer sicher.
Neben den langwierigen Verletzungen von Miketek und Hering nennt Pfeifer als eindrücklich negative Momente zwei bestimmte Spiele aus der Hinserie: „Die Heimniederlage gegen Holzhausen war extrem ärgerlich, da wir in diesem hochklassigen Spiel über weite Strecken die bessere Mannschaft waren und äußerst unglücklich verloren haben. Und das Spiel gegen Heimerdingen war ein Extrem in die andere Richtung, wir waren gedanklich wohl schon in der Winterpause, haben es ausklingen lassen und uns durch diesen bodenlosen Auftritt völlig unnötig um eine noch bessere Ausgangssituation für 2025 gebracht“, erklärt Pfeifer. Doch auch aus diesen negativen Erfahrungen will man lernen: „In der Verbandsliga kann man keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen, auch nicht vermeintliche Abstiegskandidaten“, so Pfeifer.
Die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach steht gut da – aber die Arbeit ist noch nicht getan
Mit einer starken Hinrunde hat sich die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach im Aufstiegsrennen angemeldet. Doch Achim Pfeifer bleibt bescheiden und mahnt zur Vorsicht: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, und in der Rückrunde wird es darauf ankommen, diese Leistung konstant abzurufen.“ Der Abstand zu den Aufstiegsrängen ist noch nicht unüberwindbar, und mit der richtigen Einstellung können die Aufstiegsränge vielleicht noch erreicht werden. Doch die TSG weiß: In dieser Liga kann jeder Gegner zu einer Herausforderung werden – und daher ist ein ständiger Fokus erforderlich.
Es bleibt spannend, wie sich die Mannschaft um Kapitän Jo Rief in der Rückrunde schlagen wird, aber die Grundlage für einen erfolgreichen Verlauf der Saison ist gelegt.
Von Patrick Schlipf
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